Im zweiten Praktikum meiner Ausbildung hat es mich im Gegensatz zu vielen anderen Mitschülern in den kalten windigen Norden und nicht in den warmen Süden verschlagen. Zu meiner Freude empfing mich die wunderschöne Hauptstadt Irlands, Dublin, mit vier Wochen Sonnenschein. Dort durfte ich zwei Monate in einem italienischen Restaurant als Bedienung und hinter der Bar arbeiten. Sowohl für meine berufliche Zukunft als auch für mich als Person habe ich viele wichtige Erfahrungen gesammelt, an denen ich gewachsen bin.
Mein Hintergedanke dabei war natürlich, so viel Englischkenntnisse wie möglich mitzunehmen. Das Team der Mitarbeiter war, man kann es fast nicht anders beschreiben, ein kunterbunter Mix aller Kulturen und Sprachen: Brasilien, Venezuela, Peru, USA, Italien, Portugal, Spanien, Rumänien etc. Jetzt da ich zurück bin, kann ich sagen, dass mein Spanisch sich um einiges verbessert hat.
Durch dieses Praktikum wurden Fremde zu Kollegen und Kollegen zu Freunden. Denn schon nach einigen Wochen sah man sich nicht nur in der Arbeit, sondern genoss zusammen den Charme der Stadt und entdeckte gemeinsame Interessen. Das Praktikum brachte mir nicht nur Kontakte in Dublin, denn ich kann jetzt Menschen auf der ganzen Welt meine Freunde nennen.
Wie ich gelernt habe, macht dies die Arbeit zu einer Zeit, die man genießen kann, wobei man trotzdem weiter lernt. Ich habe sowohl Lob erhalten für mein Fachwissen über Bier und Wein, als auch Kritik z.B. Verbesserungshinweise für einen hochklassigen Gastroservice, die ich genutzt habe um mich in meinem Beruf weiter zu entwickeln. Stück für Stück arbeitete ich mich in die Systeme der Reservierungen und … ein und konnte immer selbstständiger arbeiten und Verantwortung übernehmen. Am Ende des Praktikums war es mir möglich von der Sitzplatzreservierung bis zum Abkassieren der Gäste alles souverän durchzuführen.
In diesen acht Wochen bin ich selbstständiger geworden und habe mich überwunden, alleine in ein anderes Land mit fremder Sprache zu wagen. Es war ein unvergessliches Praktikumserlebnis voller Überraschungen, das mir mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleibt. Ich empfehle jedem sich zu überwinden aus seiner Comfortzone zu kommen; denn am Ende bereut man immer nur die Dinge, die man nicht gewagt hat.